Schluckstörungen
Schluckstörungen
Als Schluckstörungen bezeichnet man Störungen der Nahrungsaufnahme. Sie können sich als Kau-
und Trinkstörungen äußern. Die Lebensqualität kann durch solche Störungen immens beeinträchtigt
sein. Essen und Trinken ist häufig nur noch schwer möglich (künstliche Ernährung mittels Sonde ggf.
erforderlich), schwere gesundheitliche Störungen (z.B. Lungenentzündungen) können die Folge sein.
Ursachen von Schluckstörungen bei Erwachsenen
Neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson,
Hirnschädigung nach Unfall). Schluckstörungen treten hierbei häufig neben Sprach- und
Sprechstörungen auf (s.a.
Aphasie
,
Dysarthrie
).
Tumorerkrankungen im Mund-, Rachen- und Kehlkopfbereich. Nach operativen Maßnahmen
bestehen im Mundraum häufig stark veränderte Gegebenheiten.
Beeinträchtigungen von Kehlkopf bzw. Stimmbändern (z.B. Kehlkopfentzündungen oder
Stimmbandlähmungen nach Langzeitbeatmung oder Schilddrüsenoperation.
Schluckstörungen im Kindesalter
Auch bei Kindern ist bei schweren organisch bedingten Schluckstörungen die notwendige
Flüssigkeits- und Kalorienzufuhr häufig eine zeitlang nur durch Sondenernährung zu gewährleisten.
Das Erlernen des Sprechens ist durch fehlende Erfahrung normaler Bewegungsabläufe (gerade im
Mundbereich) häufig sehr erschwert oder gar unmöglich. Bei funktionellen Schluckstörungen stoßen
viele Kinder beim Schlucken mit der Zunge gegen die Vorderzähne (ca. 1000 mal am Tag!). Daraus
resultieren Fehlstellungen der Zähne (z.B. Überbiss) und des Gebisses, im weiteren Verlauf auch
Fehlbildungen von Lauten (z.B. Lispeln).
Organische Ursachen
Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten. Je nach Ausprägung treten auch bei Spalt-Kindern
Probleme beim Saugen, Füttern und Schlucken auf. Funktionelle Ursachen
Ungünstige Flaschenernährung (Flaschennuckeln als Angewohnheit oft bis ins Schulalter,
falsche Flaschensauger)
Falsche Nahrung (zu weiche und damit verbunden fast ausschließlich süße Nahrung regt die
Muskulatur im Mundbereich nicht genügend an)
Nuckelangewohnheiten (sog. "habits") wie Daumenlutschen oder zu lang anhaltendes
Schnullerlutschen
Behinderung der Nasenatmung (durch Infekte, Allergien, vergrößerte Rachen- und/oder
Gaumenmandeln), dadurch kommt es zu offener Mundhaltung und damit zur Erschlaffung
der Zungen- und Gesichtsmuskulatur
Logopädische Therapie
Bei schweren (meist organische bedingten) Schluckstörungen muss interdisziplinär (d.h. zusammen
mit Arzt, ggf. Physio- und/oder Ergotherapeut) über die Art der Kalorienzufuhr entschieden werden.
Der Logopäde soll die Voraussetzungen für die orale Nahrungsaufnahme schaffen. Ziel ist die
Bahnung der "richtigen", normalen Bewegungsmuster. Eine enge Zusammenarbeit mit den
Angehörigen ist hierbei von großer Bedeutung. Bei funktionellen Schluckstörungen wird meist die
sog. myofunktionelle Therapie durchgeführt. Mittels verschiedener Übungen wird in Einzel- oder
Gruppensitzungen die orofaciale Muskulatur (d.h. im Mundbereich) in ein Gleichgewicht gebracht, die
richtige Zungenruhelage erarbeitet und schließlich der physiologische Schluckakt angebahnt und in
den Alltag transferiert. Auch dabei ist die enge Kooperation mit dem Arzt (hier: meist Kieferorthopäde
oder Zahnarzt) sehr wichtig.
Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle
Kassen).
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