Laryngektomie
Laryngektomie
Bei Kehlkopfkrebs muss häufig der gesamte Kehlkopf entfernt werden. Der Umfang der Operation ist
abhängig von Lokalisation, Art und Ausdehnung des Tumors.
Der Kehlkopf hat mehrere Funktionen:
Schutz: An der Kreuzung des Luftweges mit dem Speiseweg sorgt er mittels Kehldeckel dafür, dass
keine Speise über den Luftweg in die Lunge gelangt.
Stimme: Im Kehlkopf entsteht die Stimme. Sie wird von den darin befindlichen Stimmlippen (ugs.
"Stimmbändern) und dem Ausatmungsstrom erzeugt.
Verbindung: Der Kehlkopf stellt die Verbindung zwischen Nase und Mund einerseits und Lunge
andererseits her.
Was verändert sich durch eine Kehlkopfentfernung?
Nach einer Laryngektomie geschehen Atmen und Schlucken auf getrennten Wegen. Der neue
Atemweg endet jetzt am unteren Hals in der Atemöffnung, der nach außen verlegten Luftröhre
(Tracheostoma). Eine Kanüle stabilisiert in den ersten Wochen und Monaten das Tracheostoma. Die
Atemluft wird jetzt nicht mehr im Nasen-, Rachenraum vorgewärmt, angefeuchtet und gefiltert,
sondern auf verkürztem Wege angesaugt. Die Schleimhäute der Atemwege werden jetzt durch den
kühleren, verschmutzteren Luftstrom stärker gereizt. Husten, räuspern, Schleim schlucken,
schneuzen ist jetzt nicht mehr möglich. Die einschneidendste Veränderung ist die Stimmlosigkeit des
Kehlkopflosen. Da die Stimmbänder entfernt worden sind, und die Atemluft nicht mehr durch den
Mund-Rachenraum fließt, kann kein Ton mehr produziert werden. Sprechen und Sprache gehen
jedoch nicht verloren.
Logopädische Behandlung
Stationär beginnt die Therapie schon vor der einschneidenden Operation, indem der Patient in
Gesprächen auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet wird. Nach der Operation kann der
Patient eine Ersatzstimme erlernen, um sich wieder stimmhaft verständigen zu können.
Speiseröhren-Ersatzstimme
Eine Möglichkeit der Stimmerzeugung kann über die Benutzung des Speiseröhreneinganges erfolgen.
Dabei werden intensiv Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen eingesetzt. Der neue Atemablauf
beim Sprechen wird trainiert, der erlernte Speiseröhrenton auf Wort-, Satz- und
Spontansprachenebene übertragen.
Shunt-Ventil
Es wird operativ eine Verbindung zwischen Speiseröhre und Luftröhre geschaffen, in die das Shunt-
Ventil eingesetzt wird. Durch kurzfristigen Verschluss der Atemöffnung (Tracheostoma) wird die
Ausatemluft durch das Ventil in die Speiseröhre umgelenkt, wo dann der Speiseröhrenton erzeugt
wird.
Elektronische Ersatzstimme
Sollte das Erlernen einer Speiseröhrenersatzstimme unmöglich sein, oder auf nur geringe Akzeptanz
seitens des Patienten stoßen, ist die Verwendung eines tonerzeugenden Gerätes eine Alternative. Mit
dem Patienten wird die Handhabung und die Koordinierung der Sprechbewegungen mit der
elektrischen Tongebung erarbeitet.
Die Angehörigen werden von Anfang an in die Therapie miteinbezogen. Ein fachlicher Austausch mit
dem behandelnden Arzt ist enorm wichtig. Sekundärsymptome wie Beeinträchtigungen durch
Bestrahlung oder OP-Folgen, müssen in die Therapieplanung mit einfließen.
Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle
Kassen).
Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, von Ihren Erfahrungen berichten möchten oder Beratung
wünschen, schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
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